Montag, 27. April 2015

Königliches Domizil im Gartenhaus

Von Anfang an  brütet der kecke Zaunköng bereits in meinem Garten, meist in der Efeuhecke am Gartenhaus -  dieses Jahr hat er sich  aber einen besonders niedlichen, jedoch etwas problematischen Nistplatz ausgesucht: Im Efeu-Türkranz  meines Gartenhauses.

 

Klar, dass es ihm da gut gefällt, hier findet er alles, was er braucht:  Es ist schön trocken zu wohnen und trotzdem nah beim Bach, außerdem stehen meine Beerenbüsche gleich um die Ecke. Aber am liebsten frißt er schon Tierisches und das gibts hier ja jede Menge - und wenn er mir ein paar fette Spinnen abnimmt, bin ich bestimmt nicht undankbar.

Ich hoffe, die Vogelfamilie muss es trotzdem nicht bereuen  - wenn das nur mal gutgeht... Ich werde mir jedenfalls alle Mühe geben,  die winzigen Kerlchen möglichst selten zu stören. Sie bringen grade mal 7 bis 11 Gramm auf die Waage, kleiner sind nur die Goldhähnchen in meinem Garten.

 

Das kunstvolle Kugelnest befindet sich noch im Bau - sogar die Rückseite des Kranzes wurde perfekt abgepolstert. Eigentlich wollte ich den Kranz noch tauschen, weil das Grün  schon so ausgeblichen ist - aber nun ist er natürlich enorm aufgewertet. Vielleicht ist aber aauch nur eins seiner Balznester - das Weibchen sucht sich nämlich das schönste zum Brüten aus. 

Wie auch immer, ich hoffe bloß, dass  dem kleinen Sänger kein Kuckucksei ins Nest gelegt wird - ich habe gehört, das soll's des öfteren geben.   Die Brutzeit dauert etwa zwei Wochen und die Kleinen sind dann nach weiteren zweieinhalb Wochen bereits flügge.

 



Der Zaunkönig gehört zu den Sperlingsvögeln und  bleibt oft auch im Winter da, verliert aber aufgrund seiner geringen Größe mehr Wärme als die größeren Vögel. Um dem abzuhelfen verbringen oft viele Zaunkönige zusammengekuschelt in einer Baumhöhle die kalten Winternächte. Des Königs Stimme ist überraschend laut und er schmettert seine Strophen selbst bei Frost und Schnee, daher wird er auch Schneekönig genannt.
Im Sommer sind die Zwerge untereinander unverträglich.  So ein Zaunkönigsmann hat übrigens meistens einen Harem; er lebt mit verschiedenen Weibchen zusammen und  muss für jedes ein Nest bauen. Das hat man dann halt.

Ein anständiges Foto von seiner Majestät höchstpersönlich,  mit dem wissenschaftlichen Namen Troglodytes troglodytes, ist mir bisher noch nicht geglückt, weil er ständig herumwuselt oder  mit einem Affenzahn durch die Gegend schwirrt.



   

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